Hypnosystemische Therapie

Die Hypnosystemische Therapie vereint verschiedene Elemente der systemischen Therapie mit Eriksons Hypnotherapie und wurde von Gunther Schmidt entwickelt.

Die systemische Perspektive betont, dass Menschen nie isoliert gedacht werden können, sondern immer in Beziehung und im Kontext zu anderen Menschen und Dingen. Bestimmte (problematische) Verhaltensweisen werden erst durch den sozialen Kontext, in dem sie entstehen, verstehbar und sinnhaft.  

Auch innerhalb der eigenen Psyche gibt es mehrere Akteure oder Anteile, dies wird besonders im Konzept des „inneren Teams“ deutlich: Unsere Psyche beinhaltet verschiedene Anteile, die mehr oder weniger gut miteinander in Kontakt stehen und kooperieren. In Krisensituationen kann es vorkommen dass:

 

- (vermeintlich) destruktive Teile große Dominanz entwickeln (z.B. abwertende oder hilflose Anteile)

- festgefahrene Konflikte zwischen verschiedenen inneren Anteilen entstehen

- wichtige Anteile und Bedürfnisse unterdrückt werden, um in schwierigen Lebensumständen weiter gut funktionieren zu können.

 

Hinter vielen „pathologischen“ Verhaltensweisen stehen „ gutem Grund“ vernachlässigte oder nicht eingestandene Bedürfnisse. Diese stehen oft in Konflikt mit erlernten Regeln, äußeren Erwartungen oder inneren Loyalitäten. Ich gehe davon aus, dass viele problematische Verhaltensmuster ein Lösungsversuch für komplexe Loyalitätszwickmühlen und Bedürfnislagen in unserem Leben darstellen. Das Übersetzen von diesen Mustern, Symptomen, und negativen Emotionen in dahinter liegende Grundbedürfnisse und das Suchen von Lösungsmöglichkeiten für diese inneren Ambivalenzen ist ein für mich wesentlicher Bestandteil der hypnosystemischen Therapie. Dabei geht es häufig darum, mit den verschiedenen Anteilen in konstruktiven Kontakt zu treten und sie durch Förderung bzw. Begrenzung besser zu integrieren. Hierdurch entsteht häufig ein Gefühl wachsender innerer Balance und Handlungsfähigkeit.

Unbewusste Prozesse werden dabei hypnotherapeutisch über das Arbeiten mit inneren Bildern, Imaginationen und Tranceelementen angesprochen und nutzbar gemacht.